„Ich kann nicht verstehen, wie vernünftige Menschen so was gut finden können!“

Ist es Ihnen in den letzten Monaten auch so ergangen: In Ihrem Freundeskreis, in Ihrem Arbeitsteam, in der Familie sind Lager entstanden. Da gibt es die, die vor Ansteckung Angst haben und die, die vor einer Gesundheitsdiktatur Angst haben.

Egal, auf welcher Seite Sie selbst sich, es gibt Menschen, die Sie nicht verstehen können. Und oft steckt hinter dem Nicht-Können ein Auch-Nicht-Wollen!

Auf diese Weise entwickeln sich aus Unterschieden Bedrohungsgefühle und schließlich Trennungsgründe. Andersdenkende werden ignoriert oder der Rückzug aus der Beziehung wird angetreten. Wo man sich nicht trennen kann, werden kontroverse Themen der Harmonie zu Liebe ausgespart.

Dabei ist dieses unerwartet heftige Aufploppen von Unterschieden eine Chance für die Vertiefung der gemeinsamen Verbundenheit – wenn nicht nur diskutiert, sondern zuerst und vor allem zugehört wird.

Alle Ängste wollen ernst genommen und respektiert werden!

Wenn Sie zuhören, was Ihr Gegenüber so auf die Palme bringt und nicht gleich dagegen halten, dann erfahren Sie unter Umständen etwas über sich selbst. Wie steht es mit Ihren Bedürfnissen, wie setzen Sie sich dafür ein?

Und wenn Sie auch sich selbst zuhören, und erkennen was Sie selbst so in Aufregung versetzt, wenn Sie Fallzahlen oder Aufrufe zu Kundgebungen hören, dann sind es nicht Nachrichten über Andere, sondern hauptsächlich Nachrichten aus Ihrem Inneren: Welche alten, vielleicht vergessenen Schmerzstellen wollen, wachgerüttelt durch die äußeren Ereignisse, wieder in Ihr Bewusstsein kommen? Kümmern Sie sich aufmerksam darum. Seien Sie bereit, sich selbst besser zu verstehen. Dann fällt es Ihnen mit Sicherheit leichter, Andere zu verstehen.