Kanal 1, 2 oder 3

Schriftliche Kommunikation folgt den Möglichkeiten der Technik. Und da ist die Auswahl der „Kanäle“ inzwischen groß! In Zeiten von Whats up, Email, SMS, Persönlichen Nachricht bei Facebook & Co entsteht der Eindruck: „Auf irgendeinem Kanal erwische ich die Person, mit der ich sprechen will. Ich muss nur dranbleiben.“ Und wenn dann trotz dieser Versuche kein Kontakt zustande kommt, fangen manche Leute an zu phantasieren, was Schlimmes passiert sein könnte oder fühlen sich persönlich abgelehnt, weil die gesuchte Person nicht „rangeht“.

Was für ein Trugschluss! Und was für eine Gefahr für gute Beziehungen!

Menschen sind nicht permanent erreichbar. Schriftlich nicht und mündlich auch nicht.  Sie schalten ihre Geräte auf „stumm“ oder sie entfernen sich von ihnen. Sie stellen im Gespräch ihre Ohren auf Durchzug oder ziehen gedankliche Mauern hoch.

Für eine gute Kommunikation benötigen Sie also beides: Ihre Bereitschaft, nach dem „Kanal“ zu suchen, der bei Ihrem Gegenüber wirklich offen ist. Und Ihre Bereitschaft, zu akzeptieren, wenn Ihre Gesprächspartnerin bzw. Ihr Gesprächspartner mal für eine bestimmte Zeit „dicht macht“. Sie üben sich, auszuhalten, dass es Zeit und Vertrauen braucht, bis Ihr Gegenüber wieder einsteigt in den gemeinsamen Dialog.