„Aua“ war gestern!

Wenn es weh tut während eines Gespräches, dann hat das selten mit dem zu tun, was Ihr Gesprächspartner bzw. Ihre Gesprächspartnerin gerade gesagt hat. Sondern es hat mit dem zu tun, was Sie (innerlich) hören. Und mit Sicherheit hören Sie in solchen Situationen so etwas wie „Du bist nicht in Ordnung.“. Sie merken das daran, dass Sie glauben, argumentieren zu müssen, um Recht zu behalten. Daran, dass Sie sich mit Ihrem Gegenüber „hochschaukeln“ und „in Wallung“ geraten.

Diesen Schmerz tragen nahezu alle Menschen in sich. Noch vor dem Eintritt in die Schule haben sie von ihren Eltern vermittelt bekommen, dass sie so wie sie sind, nicht (!) in Ordnung sind. In Ordnung sind sie nur, wenn sie dieses und jenes tun oder lassen. Leider ist das so. Und so ist unsere Welt – unsere Familien und unsere Arbeitswelt – voll von verletzten Kindern im Erwachsenen-Körper, die erst lernen müssen, dass sie diese Wunden selber heilen müssen, bevor sie wirklich friedvoll mit Missverständnissen in Gesprächen umgehen können.

Es führt kein Weg vorbei an einer wohlwollenden Selbstreflexion. Die anderen Menschen helfen uns dabei, indem sie uns genau solche Situationen bescheren, die schmerzhaft sind. Sie berühren – meist ohne es überhaupt zu ahnen, und schon gar nicht zu wollen – unsere alte Wunde „Ich nicht ok“.

Nehmen Sie sich nach erhitzten Gesprächen Zeit für sich. Tiere lecken sich ihre Wunden auch, bevor sie wieder losziehen in neue Abenteuer. Wertschätzende Gesprächsführung beginnt mit der Wertschätzung für sich selbst. Sie sind ok, auch wenn Andere da anderer Meinung sind. Es ist Ihr Weg, den Sie auf Ihre Weise gehen (dürfen).