Die Kunst, ins Wort zu fallen

Unterbrechen Sie häufig Andere, oder sind Sie es eher, die/der von Anderen unterbrochen wird? Merken Sie es überhaupt? Und wie geht es Ihnen dann?

 

Beobachten Sie sich selbst: Wann und wozu unterbrechen Sie andere? Sind Sie vielleicht ein ungeduldiger Mensch, dem es schwer fällt, mit seinen guten Gedanken abzuwarten bis er „dran“ ist? Oder ist für Sie das Zuhören schwierig, wenn Ihr Gegenüber sich in Ihren Augen umständlich, zäh oder schwammig ausdrückt? Oder nutzen Sie das Unterbrechen bewusst oder unbewusst als „Herrschertechnik“? Fühlen Sie sich als „Gewinner/in“, als „Lenker/in“ in diesem Gespräch nachdem Sie unterbrochen haben? Nehmen Sie bewusst oder unbewusst in Kauf, dass Ihr Gegenüber sich klein und dumm vorkommt, wenn Sie seinen Gedankengang, seinen Gesprächsfluss jäh beenden? In solchen Fällen tragen Sie eher zur Verschlechterung der Beziehung bei und Ihr Gegenüber könnte die Lust verlieren, Ihren Ideen und Wünschen zu folgen.

Ins Wort zu fallen ist eine wichtige Fähigkeit. Immer dann, wenn Ihre Grenze erreicht ist, dürfen Sie dies mitteilen bzw. versuchen, das gemeinsame Gespräch in eine von Ihnen gewünschte Richtung zu lenken. Wenn sich Ihr Gegenüber in langen Monologen ergeht und Sie einfach nicht ins Gespräch einbezieht, gar ignoriert. Wenn Sie bestimmten Worten oder Themen im Moment nicht Ihre Aufmerksamkeit schenken wollen.

Achten Sie beim Unterbrechen darauf, dass Sie deutlich Ihre Kompetenz und Ihren Status mitteilen und gleichzeitig die Beziehung stärken. So wird aus einer „Untugend“ bzw. einem „Machtmittel“ eine Kunst, die die Verbundenheit mit Ihrem Gegenüber stärken kann.