„Du, äh Sie, äh…“

Sie sind aus Ihrem Team heraus Chefin bzw. Chef geworden? Sie merken in Ihren gewachsenen freundschaftlichen Beziehungen Spannungen und Irritationen?

Bitten Sie Freundinnen und Freunde bzw. sehr vertraute Kolleginnen und Kollegen zu einem Einzelgespräch. Sagen Sie, was sich durch Ihre neue Rolle im dienstlichen Umgang ändern wird:

  • „Ich mache Ansagen und wünsche mir Vertrauen und ehrliche ggf kritische Rückmeldungen nach der Testphase der Umsetzung meiner Ansage. Diese Ansage hat nichts mit „Oben“,“Unten“, „Besser“, „Schlechter“ zu tun, sondern ist dem Umstand geschuldet, dass irgendwer ja führen muss. In dem Fall: Ich.“
  • „Austausch zu unseren privaten Belangen verlagern wir auf den Freizeitbereich.“
  • „Es gibt keine Extras wegen unserer Freundschaft. Ich fordere und fördere jede/n Mitarbeiter/-in nach ihren/seinen Kompetenzen. Ich kritisiere auch – so wie bisher als Freund/in auch.“

Betonen Sie in diesem Gespräch, was bleibt:

  • „Wir bleiben beim „Du“, das ist natürlich.“
  • „Wir schätzen einander und unterstützen uns.“

 

Fragen Sie auf jeden Fall nach den Wünschen und Bedenken Ihrer Freundin bzw. Ihres Freundes. Sicher haben sie sich auch schon Gedanken gemacht und wollen die Freundschaft trotz des neuen „Rollen-Spiels“ schützen.

Entwickeln Sie gemeinsam Ideen, wie befürchtete Nachteile gemindert bzw. verhindert werden können.

 

Sprechen Sie auch mit Ihrem Team. Nehmen Sie die „Einwände vorweg“, sprechen Sie Befürchtungen direkt an: „Einige machen sich jetzt vielleicht Gedanken, dass ich X Y bevorzuge, bzw. diese mir was zutragen. Dies möchte ich von meiner Seite aus klar sagen, dass ich das nicht tun werde. …Die Ansprache von „Du“ auf „Sie“ zu verändern, macht für mich keinen Sinn. Wenn ich jetzt Einige im Team duze und Andere sieze, dann ist damit von meiner Seite her kein Vertrauensvorschuss verbunden. Ich habe vor allen Mitarbeitenden Respekt, vertraue und kritisiere gleichermaßen, wenn es dran ist. Und wünsche mir das genauso umgedreht, mir gegenüber….“

 

Abschließend klären Sie Ihr Team über Ihre „Führungskultur“ und „Werte“ auf: „Probleme dort klären, wo sie entstehen; Rückmeldungen zeitnah; Lösungen suchen statt Schuldige, Miteinander reden statt übereinander“….

 

Seien Sie selbst klar und suchen Sie sich ggf. Beistand außerhalb des Teams.