„…endlos verwirrend“

Geraten Sie mit einigen Menschen immer wieder in die gleiche „Schieflage“ und erleben die Kommunikation mit ihnen als ausgesprochen verwirrend? Sie haben keine Ahnung, was Sie noch anders machen könnten, auch wenn Sie durchaus bereit sind dazu?

 

Der Grund für die anhaltende Verwirrung könnte ein Widerspruch zwischen Ihrer verbal geäußerten Aussage und Ihrer Körpersprache sein. Ebenso kann Ihr Gegenüber widersprüchlich in seinen Botschaften an Sie sein.

Sie selbst bzw. Ihr/e Gesprächspartner/in benennen dann nicht offen ihre Bedürfnisse, sondern sie verstecken sich – bewusst oder unbewusst.

 

„Schatz, was machst du da?!!!“ ruft eine Frau zu ihrem Mann und es klingt verbal wie Interesse. Doch ihre Augen funkeln, ihre Augenbrauen sind zusammengezogen, an der Stirn bildet sich eine senkrechte Falte. Der Mann orientiert sich an ihrer Körpersprache, spürt den Ernst und ist verwirrt: Der „Schatz“ in ihm fühlt sich wertgeschätzt und gesehen, das „Innere Kind“ in ihm fühlt sich jedoch „ertappt“, „kritisiert“, „auf der Hut“. Wenn dieses „Innere Kind“ dann rebellisch und abwehrend „Siehst du doch!“ zurückbrüllt, wird die Verwirrung bei der Frau wachsen und gemeinsam befindet sich das Paar dann ungewollt in einem erhitzten „Eins gibt das Andere“-Wirrwar.

Mehr Klarheit könnte entstehen, wenn die Frau gleich sagt „…(Name), du hast mit deinem Rasenmäher gerade meine Lieblingsblume weggemäht! Die hab ich immer so gern angesehen!“ Wenn sie dies aus ihrer Überraschung und Traurigkeit über den Verlust heraus sagt, bietet auch ihre Körpersprache ihrem Mann Orientierung. (Alternativ könnten sie natürlich auch ihrem Bedürfnis nach Zurechtweisung und Kritik direkt verbal Ausdruck verleihen „Wie kannst Du nur??? Hast du keine Augen im Kopf?!!“-  die Beziehung würde sie damit jedoch nicht verbessern. Sie würde aus einem „Opfer-Täter“-Modus heraus kommunizieren, in dem es keine Verständigung und Einigung gibt.)

Verbundenheit und Klarheit in ihrer Kommunikation können erst entstehen, wenn der Mann fühlen kann, was gerade mit der Frau los ist. Er kann dann selbst Verantwortung für sein Verhalten übernehmen. Das wird ihm umso leichter fallen, wenn er sich nicht gegen Vorwürfe verteidigen muss, sondern in seinem Mitgefühl sein kann.). Er könnte dann seinem Bedauern Ausdruck verleihen „Es tut mir leid, ich war mit meinen Gedanken nicht bei der Sache.“. Die Frau würde sich mit ihrem Verlust gesehen fühlen und könnte sich entspannen. Der Weg wäre geebnet für die gemeinsame Suche nach dem nächsten angemessenen Schritt: Ein „Abhaken“ dieser Erfahrung, vielleicht ein Ausgleich, eine Idee zum Vorbeugen.

 

Trauen Sie sich, Ihre Gefühle und Bedürfnisse auch mit Worten zu beschreiben. Das macht Sie scheinbar verletzbar, doch es bietet mehr Chance auf gemeinsame Klärung und Verbundenheit.