Sie haben sich bereit erklärt, ein Team kommissarisch zu führen? Sie sollen sich bewähren, auf Probe sozusagen…bis die oder der Neue kommt?
Machen Sie offen, dass Ihr Einsatz „kommissarisch“ bzw. „auf Probe“ ist. Machen Sie deutlich, dass alle im Unternehmen täglich „auf Probe“ handeln – wirklich alle! Denn gemeinsames Arbeiten ist gleichbedeutend mit „gemeinsam Experimentieren“: Teams probieren Beschlüsse aus, lernen aus Fehlern, optimieren, probieren wieder aus, lernen wieder, optimieren wieder… Es gibt niemanden, der „den Stein der Weisen in der Hand“ hat. Ihre „Probezeit“ kann zur bewussten Lern-Zeit für das ganze Team werden. Und wenn dieses „Einspringen“ beendet ist , dann sind Sie um Erfahrungen reicher, die Ihnen niemand nehmen kann. Es gibt eh kein „für immer“.
Wenn Sie schon ahnen, dass Sie „nur“ 1-2 Jahre haben, dann versuchen Sie nicht, „alle Pflastersteine auf einmal hoch“ zu nehmen. Beraten Sie sich ggf. mit dem Team oder Einzelnen, welche Baustellen sichtbar sind und in welcher Reihenfolge Sie die gemeinsam (!) anfassen. Beziehen Sie die vermuteten UnterstützerInnen bzw. GegnerInnen/SkeptikerInnen von Anfang an ein. Hören Sie zu.
Zusätzlich haben Sie wahrscheinlich mit dem „Druck von oben“ zu tun. Vielleicht wird von Ihnen erwartet, dass Sie „den Laden aufräumen“, „150% geben“, „Unliebsames durchdrücken“ soll usw. Diesen Druck geben Sie nach oben zurück: Ordentliche Einarbeitung, zuverlässige und wirksame Unterstützung durch Vorgesetzte, Zeit für Vertrauensaufbau bzw. –konsolidierung stehen Ihnen und auch dem Team zu.
Und nicht zuletzt: Holen Sie sich regelmäßig Feedback von Ihren Mitarbeitenden ein.
Dadurch lernen Sie am schnellsten.