„Reine Nervensache!“

Sie wünschen sich eine bessere Kommunikation, ein Sich-Einander-Verstehbar- Machen? Sie wundern sich, warum in so einem Klärungsgespräch eigentlich alles nur noch schlimmer wird?

Vielleicht war der Gesprächsstart nicht geeignet, um Ihr Nervensystem zu entspannen. Viele Menschen bereiten sich – im Kopf – gründlich auf schwierige Gespräche vor, schreiben sich Argumente auf, versuchen, sich im Gespräch daran zu erinnern…Dabei ist das Autonome Nervensystem die ganze Zeit unter Anspannung. Mehr noch: Es ist im Alarmzustand. Sie haben in so einem Zustand keine „vernünftige“ Wahl mehr, außer auf die verbalen und nonverbalen Aussagen Ihres Gegenübers mit Angriff, Flucht oder Totstellen zu reagieren.

 

Was also tun? Respektieren Sie, dass Ihr (Nerven-) System schlau ist – wenn es in Ruhe seine Arbeit machen kann. In Ihnen gibt es alle Möglichkeiten, um auf herausfordernde Situationen so zu reagieren, dass die Verbundenheit mit der anderen Person im Focus bleibt, und Sie Ihre Grenzen und die Ihres Gegenübers respektieren.

Doch um an diese Möglichkeiten ranzukommen, muss sich Ihr Nervensystem entspannen.

Das tun Sie in jedem Fall vorab für sich selbst. Und Sie können auch in ein Gespräch mit einer gemeinsamen „Beruhigung“ starten. Ermöglichen Sie sich, miteinander ein paar Atemzüge lang zu schweigen, bewusst zu atmen, ins Vertrauen auf einen guten Gesprächsausgang zu gehen. Beginnen Sie dann wechselseitig (!)  mit ernst gemeinter Wertschätzung – Was schätzen Sie aneinander trotz oder sogar wegen Ihrer Unterschiedlichkeit? Das entspannt und verbindet beide. Beginnen Sie erst danach mit den  Punkten, zu denen Sie noch Einigung bzw. einen Kompromiss finden wollen.

Gehen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit bewusst zu Ihrem Atem, wenn Sie merken, dass Sie sich erneut verspannen, aufregen, ärgern, enttäuscht oder gekränkt reagieren…

In den meisten Fällen sind Alarm-Reaktionen unnötig, entspannt finden Sie den nächsten passenden Schritt im Gespräch leichter.