„Sie sind so aggressiv!“

Und weiter? Wem hilft es, dass Sie dieses Urteil über eine andere Person fällen? Finden Sie Frieden mit der Situation, Frieden in sich? Wohl eher nicht.

Obendrein verschlechtert Ihre Aussage womöglich den Zustand Ihres Gegenübers. Wenn er oder sie meint, für die richtige Sache auf entschiedene Art zu kämpfen, wird er oder sie sich mit dem einfachen Abkanzeln als „aggressiv“ ungerecht beurteilt fühlen. Und vielleicht noch energischer werden.

Entscheiden Sie sich für Deeskalation in Ihrer Sprache. Äußern Sie dazu Ihr Bedürfnis bzw. Ihren Wunsch, zeigen Sie sich – gern auch entschieden.

„Moment, Frau…, ich möchte gern etwas ruhiger über unsere unterschiedlichen Positionen sprechen. Ich möchte um der Sache willen genauer verstehen, was Ihnen wichtig ist. Und ich möchte auch, dass Sie mir ruhig zuhören, wenn ich meine Sichtweise darlege.“ Kompliziert? Das kann gut sein. Im „Eifer des Gefechts“ kommen Sie an solche ruhigen Sätze vielleicht nicht heran, sondern wollen eher noch eins draufhauen, sich verteidigen, weglaufen, oder sich totstellen. Das sind alte Muster, die bisher Ihr Überleben sichern konnten und das war in Ordnung. Deeskalieren ist eine souveräne, erwachsene Strategie, die die Verbundenheit trotz Unterschiede wieder in den Vordergrund Ihrer Wahrnehmung rückt. Aus einer Verbundenheit heraus lassen sich gemeinsam kreativ Lösungen für aktuelle Differenzen finden.

Bleiben Sie dran!